Wir haben uns von unserer lieben und soo braven Berry nach fast 16 gemeinsamen Jahren verabschieden müssen! Berry kam zu uns in einer rush-hour des Lebens, sie wurde 14 Tage vor meiner Tochter bei Fam. Seiringer geboren. Ihre Halbschwester Wesley war damals gerade erst ein Jahr alt. Die Nächte gestalteten sich lebendig und waren geprägt von kindlichen und hundlichen Unterbrechungen, Berry erhielt weit weniger Aufmerksamkeit als alle bisherigen Hunde. Schon damals fiel aber auf, dass sie trotzdem ein absoluter Selbstläufer war - alles war extrem unkompliziert. Ein Zeichen in die Box genügte und Berry legte sich schlafen, bei langen Spaziergängen war sie immer unmittelbar um uns und benötigte minimale Kommanden, oft genügte nur Gestik und Berry erriet, was von ihr gefragt war. Sie liebte jede Apportieraufgabe und gab jegliches „Apportel“ mit Stolz ab. Es war nie mehr als eine Flüstersprache erforderlich. Ich kann heute über keine einzige Schlimmheit schmunzeln. Jahrelang begleitete sie meinen jagdleidenschaftlichen Vater zu all seinen Niederwildjagden und sammelte reichlich Erfahrung. Sie war ein wahrer Routinier, immer absolut ruhig am Stand und stumm. Ihre Spannung erkannte man nur an ihrer Aufmerksamkeit und daran, dass sie zitterte. Berry war ein ausgesprochen ehrlicher und verlässlicher Hund. Sie war sehr kinderfreundlich und diente den Kindern beim „Flaschi trinken“ als Kopfpolster. Berry war so unglaublich führig, dass kein Mensch bemerkte, als sie im Alter von ca. 12 Jahren komplett ertaubte. Die Verbindung von ihr zu uns war in jeder Situation wie ein unsichtbares Band. Auf der Jagd war Berry eine „Draufgängerin“, im Alter überschätzte sie sich und begab sich oftmals im schwierigen Gelände in Gefahr, insbesondere bei strömenden Flüssen. Julia rettete sie nicht nur einmal, sodass zwischen Berry und Julia eine symbiotische Beziehung zwischen "Beschützt werden und Beschützen" existierte. Berry war eine tolle Rudelführerin, die still war, aber immer die Oberhand behielt.
Berry war ein Traumhund, bei dem ich die Latte für meine Zuchtvorhaben ansetzten möchte. Ich bedauere sehr, dass es von ihr keine Nachzucht gibt und bin dankbar, mit ihr einen so langen und schönen Lebensabschnitt gemeinsam verbracht haben zu dürfen. Sie fehlt uns allen sehr!